Die 46 Stunden Zugfahrt waren reichlich angenehm, verglichen mit dem was ich danach erlebt habe. Nach den 46 h nach Chengdu (mittlerer Südwesten/Sichuan Province) kam ich abends 10 Uhr in Chengdu an. Bis auf zwei Hotels gibt es in Chengdu nur teure Hotels. Das "Traffic Hotel" war maßlos überlastet. Ich versuche ein Hotel, dessen Namen ich nicht einmal kenne, denn den Tipp gab mir ein Japaner, den ich in Kaifeng traf. Er schrieb mir 4 chinesische Schriftzeichen in mein Notizbuch, welche ich dann einem Taxifahrer zeigte. Das ist der übliche Weg zu Reisen - eben "Hören-Sagen" und dann weitersagen! Das Ding war nur, dass dort kein einziges Bett mehr frei wahr. Ich telefonierte quer durch Chengdu - nichts. Ich rief eine Freundin an, die ich noch vom letzten Jahr kenne, doch die schlief schon......
OK - "Hören-Sagen" ! Ich hörte mich unter den Backpackern nach einer Bar um, die unter Backpackern gut bekannt ist(es gibt solche Bar nahezu in jeder Stadt!). Es gibt eine. Paul's Oasis. Ich suchte also ein Weilchen und wurde fündig. So viele verrückte Reisende(wie ich) waren dort. Mein Plan war mich einfach zu betrinken, um dann dort in den Schlaf zu fallen... Na ja, es war bereits 2 Uhr nachts, ein paar Bier ersetzten mein Abendessen und überhaupt war das wie eine Party alle Stunde kamen neue Gäste (ich weiß nur noch von dem Girl aus Israel, den Dänen und ein Paar anderen...). 4:30 Uhr hab ich mich einfach auf die Couch gelegt. Da hab ich wohl mal die Unterkunft gespart....
6 Uhr wurde ich unsanft geweckt - machte aber nichts, denn ich musste 7 Uhr an der Busstation, die am anderen Ende der Stadt lag, sein. 7:20 Fuhr mein Bus ab. Ich wollte unbedingt nach Jiu Zhai Gou. Das ist ein Natur-Reservat mit unglaublich bunten Seen. Ja richtig nach den 46 h Zug benutzte ich 14 weitere Stunden einen Bus in Richtung Norden. Das waren jetzt 3 Tage, nur um nach Jiu Zhai Gou zu gelangen. Ich kann euch aber sagen "das war noch gar nix!". Ich fahre mit dem Bus nach Lhasa - 7 Tage durch Tibet!

Markuspolo