NEUE REISEBERICHTE

02.Juli - 24.September 2001
aktuelle Reiseberichte aus China und Vietnam

  Zugfahrkarte von Xian nach Peking-West Zugfahrkarte von Panzhihua nach Emeishan


Im ¨¹brigen war ich Anfang August Ehrengast auf einer Hochzeit in S¨¹d-China. Aktuelles dazu findet ihr im Bereich 03. - 10. August. wie eine Hochzeit in China so abläuft...

R E I S E B E R I C H T E   -   J E D E N   T A G   N E U
Wer ist der 1000ste User?


Name: Endlich konnte ich Songpan verlassen...

Datum: Freitag, 17 August, 2001 um 12:37:01
Kommentar:
In der Nacht 4:30 Uhr hörte ich lautes Hupen hier im Dorf - das musste wohl der Bus sein...... Mit meinem fertig gepackten Rucksack renne ich zur Busstation - es war der Bus nach Xiahe(Hssiache aussprechen!). - Endlich! 2 Tage habe ich auf diesen Bus gewartet. Ich konnte es kaum fassen, dass ich hier doch noch mal wegkäme. Wie auch immer - Ohne Frühstück lies ich mich auf die 16 stündige Fahrt ein - war auch besser so, denn die Fahrt war nicht gerade angenehm (sosehr ich mich auch drauf freute). Die Straße (die einzige nach Xiahe) warf den Bus nur so hoch und runter. Das Gepäck was hinten auf den letzten Sitzen stand, wurde manchmal 30-40cm aus dem Sitzt gehoben. Gegen 9 Uhr (die Straße ist immer noch so schlecht und wird auch die nächsten 12 Stunden so bleiben) begann es zu regnen. Erste Berge kamen, die der Bus überwinden musste. Die Straße wird immer glitschiger. Erst ein wenig später merke ich, dass es gar kein Regen ist, sondern dass wir inzwischen so hoch sind, dass der Bus die Wolken streift (3800m) und diese ihre Feuchtigkeit direkt an den Boden abgeben. Es ist kalt, ich habe alles angezogen was ich auf die Schnelle in meinem Rucksack finden konnte. Die Fenster schließen nicht richtig. Es ist hier so kalt, dass ich meine Zehen nicht mehr spüre. Ich habe jetzt meinen bunten tibetische Schal fest um Hals und Nase gewickelt. Der Bus holpert immer noch über die Straße - schlafen im Bus ist unmöglich. Bis 1 Uhr holpern wir nach Rouergai, dort stoppen wir erstmals, um Mittag einzunehmen. Nach 20 Minuten holpern wir weiter....... Die Straße führt durch eine absolut unberührte Landschaft. Nur Nomaden leben hier. Hirten stehen in der Landschaft, sehen ihren Schafen, Pferden, Ziegen, Yak's (Tibetische Kuh) und anderen Tieren beim Fressen zu. Ab und zu sehe ich die Nomadenzelte - 2 oder 3 Stück und davor die bunt gekleideten Frauen und Kinder. Die Frauen mit langen schwarzen zu zwei Zöpfen geflochtenen Haaren, hellem "Melonenhut" und mit dicken Decken umwickelt. Die Nomaden haben starkbraune Haut , die Wangen der Kinder sind von der Höhensonne verbrannt. Die Nomadenzelte nehmen immer mehr zu je höher wir fahren und je tiefer wir in die Landschaft eindringen. Die 450 Km bis Xiahe sind echt erlebenswert. Außer den vielen Nomaden sehe ich unglaublich viele Tiere/-arten. Wiesel die gerade in ihrem Loch verschwinden, wilde Pferde, die wegen der Kälte dicht gedrängt aneinander stehen, Auf einem Bein stehende Kraniche. So viele Adler wie heute habe ich noch nie an einem Tag, ja nicht in meinem ganzen Leben, gesehen. Tracktoren, mit mehr als 20 Nomadenfrauen auf dem Hänger, kommen uns entgegen. 9 Uhr Nachts erreichen wir endlich Xiahe. Nach diesem Horror-Trip brauche ich eine Massage oder ein hartes Holzbett um gerade zu liegen. Im "Monastery Guesthouse" finde ich ein Bett - so eines wie ich mir gewünscht hatte. Das Guesthouse ist normalerweise nur für Mönche, die hier her pilgern, da aber noch ein Bett frei war und so spät kein Pilgerer mehr erwartet wird, kann ich mich für 10 ¥ einbuchen und mir ein Zimmer mit einem Mönch teilen. Am nächsten Morgen 5 Uhr nehme ich im Schlaf ein eigenartiges Brummen war. Ich mache die Augen auf und sehe einen meditierenden Mönch. Im Schneidersitz, die Hände über sich zu einem Dach geformt, die Augen geschlossen murmelt er bis 7 Uhr.

Markuspolo