Gestern habe ich Xiahe verlassen, um ein neues Ziel anzuvisieren. Lhasa - die Hauptstadt Tibets. Den Riesenumweg von 1500 Km (muss Visa in Golmud beantragen) musst ich wohl in kauf nehmen. Ich erwartete 2-3 Tage oder mehr um über 3 Zwischenstationen nach Golmud zu kommen. Doch glücklicherweise habe ich es in exakt 2 Tagen geschafft. Wie? - Durch positives Denken!!! In Xiahe wollte ich den frühesten Bus nach Lanzhou nehmen. Nachdem ich das Morgengebet der Mönche miterleben durfte, stand ich punkt 6:30 an der einzigen Busstation in Xiahe. Nachdem ich mein Ticket (wieder) mit einigen Schwierigkeiten, im wahrsten Sinne des Wortes, erstanden hatte, fiel dem Fahrer ein, dass er die Sitze wieder reinbauen musste. Fragt mich nicht was er gestern Transportiert hatte! Im Bus sah es jedenfalls aus, als ob jemand eine Ladung Dreck hinein geschmissen hätte, und gerochen hat es nach Schaf... Nach Protesten wegen des Geruchs, meinerseits und der anderen Fahrgäste, wurde dann der 12:30 Bus zum 6:30 Bus erklärt und wir starteten pünktlich "8:30". 5 Stunden abermals super holprige Fahrt lagen vor mir dazu Regen und ein Kamikaze-Fahrer! Zudem fasste dieser Bus nur 20 Plätze. Wir waren aber 25! Schnell hatte der neue Fahrer die Idee überhaupt - 5 Camping-Klapp-Hocker, die er in den sowieso zu engen Gang stellte. Mein Platz war glücklicherweise ein "Echter", aber unglücklicherweiße genau über dem Hinterrad. Die Füße auf Sitzflächen-Ebene und die Knie irgendwo bei den Ohren, ich hatte nicht mal Schulterbreit Platz, da der Gang jetzt "offizielle Sitze" hatte und über das Geholper genau über dem Rad brauch ich ja wohl nicht erst zu schreiben. Aber ich bin hier in China, da musst du solche Kompromisse manchmal eingehen. Manchmal heißt übrigens mehrmals am Tag! Wie auch immer - ich war froh, dass überhaupt ein Bus fuhr und ich heute noch in Lanzhou ein Busticket für morgen nach Xining kaufen konnte. Ob mit dem Bus alles in Ordnung war seht ihr im Teil 2: Wüste - nur Wüste

Markuspolo